Mensch fasst sich an das vor Arthrose schmerzende Kniegelenk

Arthrose – Gelenkverschleiß und Therapie

Die Arthrose ist eine der am häufigsten diagnostizierten Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates. Studien zeigen, dass nahezu jeder dritte Mensch zwischen 25 und 74 Jahren zumindest ein von Arthrose betroffenes Gelenk besitzt.

Der Begriff Arthrose bezeichnet Verschleißerscheinungen von Gelenksflächen.

Besonders häufig betroffen sind Hüft- und Kniegelenke, Daumensattel- und Fingergelenke, Schulter- und Ellbogengelenk, die Wirbelgelenke und die Sprung- und Zehengelenke.

Graphische Darstellung eines Menschen mit eingezeichneten von Arthrose betroffenen Gelenken.
Die am häufigsten von Arthrose betroffenen Gelenke

Neben den Ursachen wie angeborene und posttraumatische Fehlstellungen, zählen vor allem Gelenksentzündungen, Fehlbelastungen (z.B. Beinachsenfehlstellungen), Überbelastungen (durch Extrem- oder Leistungssport, aber auch durch Übergewicht) und Inaktivität zu den Hauptgründen der Arthrose.

Graphische Darstellung eines gesunden Gelenks und eines Gelenks mit Arthrose.

Die Arthrose lässt sich in vier verschiedene Schweregrade einteilen. Je höher der Knorpelschaden im Gelenk ist, desto höher ist der Grad der Arthrose. Dabei ist zu beachten, dass Verschleißerscheinungen des Knorpels nicht unmittelbar mit großen Schmerzen einhergehen müssen!

Es kommt durchaus vor, dass Gelenke mit degenerativen Knorpeldefekten über lange Zeit keine oder nur sehr wenig Beschwerden verursachen.

Wie halte ich mein Knorpelgewebe gesund und fit?

Knorpelernährung findet, ähnlich wie bei der Bandscheibe, durch Diffusion statt. Das bedeutet, dass Knorpelgewebe sowohl Belastung als auch Entlastung benötigt, um Nährstoffe aus der Gelenksflüssigkeit „aufzusaugen“. Be- und Entlastungsphasen nehmen daher einen direkten Einfluss auf den Knorpel und Gelenksstoffwechsel. Die Belastung sollte dabei immer an das Beschwerdebild angepasst sein und moderat verlaufen. Vor allem Radfahren, auch am Ergometer für zumindest 30 Minuten mehrmals wöchentlich oder auch Nordic Walking eignen sich hervorragend zur Arthroseprophylaxe.

In weiterer Folge ist ein adäquates Kräftigungsprogramm unerlässlich! Übungen wie Kniebeugen und Becken heben aus der Rückenlage kräftigen die Oberschenkelmuskulatur und tragen so zu einer Erleichterung von alltäglichen Bewegungsabläufen wie Aufstehen, Hinsetzen oder Stiegen steigen bei.

Sehen Sie sich ein Video mit einfachen Übungen zur Arthrosevorbeugung und zur Verbesserung Ihres Bewegungsumfanges an!

So können auch im höheren Alter Beschwerden vermieden oder reduziert und ein weitgehend schmerzfreies Bewegungsausmaß erzielt werden. Inaktivität und übermäßiges Schonen des Gelenks führen keinesfalls zum Erfolg, sondern verschlechtern tendenziell die Symptome der Arthrose und beschleunigen die Degeneration des Gelenksknorpels.

Wann sollte ich mir Gedanken über einen Gelenkersatz machen?

Die Entscheidung ein Knie- oder Hüftgelenk endoprothetisch zu versorgen, wird nicht alleine aufgrund der vorhandenen Befunde aus der Bildgebung, wie Röntgen oder MR, getroffen. Das Schmerzempfinden bei Belastung und im Ruhezustand, der Schmerzmittelbedarf, individuelle Aktivitätseinschränkungen sowie Bewegungseinschränkungen des arthrotischen Gelenks spielen eine große Rolle.

Dazu zählen zum Beispiel Probleme beim Aufstehen aus dem Sitzen („Anlaufschmerz“), bei Coxarthrose (Hüftgelenksarthrose) und Gonarthrose (Kniegelenksarthrose), Beschwerden beim Binden der Schuhbänder und Socken anziehen oder auch die Reduktion der ohne Schmerzen zurücklegbaren Wegstrecke zu Fuß.

Je nach dem Stadium der Arthrose werden vorerst alle nicht-operativen knorpelregenerativen Maßnahmen ausgeschöpft. Dazu zählen zum Beispiel eine medikamentöse Therapie, Infiltrationen, orale oder intraartikuläre Hyaluronsäure-Kuren, eine ACP-Therapie mit Eigenblut und allem voran eine physiotherapeutische Behandlung.

Medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Arthrose

Ich führe in meiner Praxis intraartikuläre Hyaluronsäure-Kuren mit einem hochwertigen Hyaluronsäurepräparat durch. Es handelt sich hierbei um hochreine Hyaluronsäure, die der körpereigenen Hyaluronsäure sehr ähnelt. Die stoßdämpfenden Eigenschaften von Hyaluronsäurepräparaten lindern Ihre Arthrose-Schmerzen und steigern die Bewegungsfähigkeit. Die Wirkung setzt wegen der Schmierwirkung recht schnell ein, oft noch am selben Tag. Die Regenerationsvorgänge laufen aber langsamer ab, so dass mit einem endgültigen Ergebnis nach etwa 4 Wochen nach der letzten Injektion zu rechnen ist. Bei einer symptomatischen Arthrose empfehle ich eine jährliche Durchführung der Hyaluronsäurekur, damit lässt sich der degenerative Knorpelverlust und damit eine anstehende Operation noch um einige Zeit hinauszögern.

Weiters biete ich auch eine ambulante ACP-Therapie mit Eigenblut in meiner Ordination in Graz an. Die ACP-Therapie kann die körpereigene Heilung durch zuvor aus Ihrem eigenen Blut gewonnenem Plasma unterstützen. Das Plasma ist durch ein spezielles Trennverfahren mittels einer Zentrifuge besonders reich an Blutplättchen, Wachstumsfaktoren und Stammzellen. Dieses plättchenreiche Plasma ist ein körpereigener, biologischer Wirkstoff, der in der Anwendung besonders sicher und verträglich ist. Dieser Wirkstoff wird Ihnen in die von Arthrose betroffene Region injiziert.

Das Behandlungsintervall wird auf Sie persönlich nach Ihren Bedürfnissen abgestimmt, eine Behandlung dauert unter 30 Minuten.

Die ACP-Therapie ist vor allem bei schmerzhaften leichten bis mittelschweren Arthrosen (Grad I-III) geeignet, Entzündungsvorgänge zu hemmen, verletztes Gewebe wiederaufzubauen und die Beweglichkeit zu verbessern. Das Ziel der Therapie ist das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern und auch eine eventuelle Reduzierung von Schmerzmitteln.

Physiotherapie bei Arthrose

Die physiotherapeutische Behandlung unterstützt Sie dabei, Übungen zu erlernen die Sie als regelmäßige Routinen in Ihr tägliches Leben einbauen können. In meinem Ambulatorium für Physiotherapie erarbeiten meine bestens geschulten PhysiotherapeutInnen mit Ihnen Therapiekonzepte, die auf Ihre persönliche Situation und körperliche Voraussetzungen abgestimmt sind, und die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Das Hauptziel der physiotherapeutischen Behandlung ist insbesondere die Beseitigung von Funktionsstörungen, die zum raschen Fortschreiten von Arthrose in einem Gelenk führen. Über das Erlernen eines individuellen Heimübungsprogrammes kann der Patient selbstständig und nachhaltig zur Gelenksgesundheit beitragen.

Hinsichtlich der für ihre Beschwerden und ihren Arthrosegrad individuellen und optimalen Behandlungsoptionen informiere ich Sie gerne auf Basis der letzten wissenschaftlichen Erkenntnisse und neuesten erprobten Behandlungsmethoden in meiner Ordination in Graz.