Stabilisationsübung bei Hüftschmerzen

Hüftschmerzen – ein Problem das ernst genommen werden muss

Das Hüftgelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und ist ein sogenanntes Kugelgelenk. Da die Gelenkspfanne (Hüftpfanne) mehr als 50 Prozent des Oberschenkelkopfes umschließt, wird das Hüftgelenk auch als Nussgelenk, eine Unterform des Kugelgelenks, bezeichnet. Die Hüftpfanne befindet sich am Becken und der Oberschenkelknochen bildet den Hüftkopf. Die Hüfte ist ein extrem stabiles Gelenk, da es durch eine Vielzahl an Muskeln und Bändern gesichert ist. Die häufigste Pathologie im fortschreitenden Alter ist die sogenannte Coxarthrose, die Arthrose oder Abnutzung des Hüftknorpels. Weitere Ursachen für Hüftschmerzen können beispielsweise Schleimbeutelentzündungen, Sehnenansatzreizungen, Gelenkslippenverletzungen oder das Impingement-Syndrom sein. In diesem Blogbeitrag möchte ich das Impingement-Syndrom ein wenig genauer erläutern.

Was versteht man unter einem Impingement-Syndrom?

Das Impingement-Syndrom der Hüfte oder auch Femoroacetabuläres Impingement (FAI) beschreibt einen starken Schmerz in der Leistengegend, der bis in den Oberschenkel ausstrahlen kann. Vor allem beim Beugen der Hüfte sowie beim Heranführen des Beins zur Körpermitte oder auch bei einer Innenrotation des Hüftgelenks werden die klassischen Leistenschmerzen ausgelöst. Meist werden die Beschwerden auch von einer Bewegungseinschränkung begleitet, weswegen man das Impingement-Syndrom auch als „blockierende Hüfte“ bezeichnet.
Die im Allgemeinen als Hüftschmerzen bezeichneten Beschwerden, die an der Außenseite der Hüfte gelegen sind, kommen meist von einer Entzündung des Sehnenansatzes am Trochanter. Dies ist einer der beiden Fortsätze am seitlichen oberen Ende des Oberschenkelknochens. Hier setzen einerseits die Gesäßmuskulatur und andererseits Hüft-, bzw. Lendenmuskeln an.

Ursachen des Impingement-Syndroms bei Hüftschmerzen

Beim FAI werden grundsätzlich drei verschieden Typen unterschieden:

– CAM-Impingement

– Pincer-Impingement

– kombiniertes Impingement

Anatomie der Hüfte und Anomalie bei Hüftschmerzen

Beim CAM-Impingement handelt es sich um eine Anomalie des Kopfes vom Oberschenkelknochen. Hierbei ist der Gelenkkopf stark vergrößert, seine Taillierung fehlt und er geht direkt in den Schenkelhals des Oberschenkelknochens über. Bei endgradigen Bewegungen stößt so der Oberschenkelhals an die Hüftpfanne (Acetabulum). Dies führt wiederum zu Entzündungsreaktionen und im Weiteren zu Defekten der Gelenkslippe (Labrum) und des Gelenkknorpels.

Auch beim Pincer-Impingement kommt es zu einem schmerzhaften Kontakt zwischen dem Oberschenkelknochen und der Hüftpfanne. Im Gegensatz zur CAM-Variante ist hierbei der Gelenkkopf normal geformt, jedoch ist die Gelenkpfanne deutlich tiefer als normal und besitzt somit einen vorragenden knöchernen Rand.

Die Symptome beginnen bei beiden Varianten annähernd gleich. Anfänglich sind die Hüftschmerzen nur bei tiefer Beugung, starker Innenrotation und bei Belastungen wie Laufen oder langem Gehen spürbar. Je weiter das Krankheitsbild voranschreitet, desto früher treten die Hüftschmerzen auf und resultieren schlussendlich in Ruhe- und Anlaufschmerzen sowie deutlichen Bewegungseinschränkungen der Hüfte

Behandlung von Hüftschmerzen bei Hüft-Impingement

Je früher die Diagnose eines Impingement-Syndroms gestellt wird, desto besser lassen sich die Hüftschmerzen behandeln. Vor allem Bewegungsübungen und eine gezielte physiotherapeutische Behandlung mit Mobilisationstechniken, speziellen Kräftigungs- und Dehnungsübungen sowie Massagen wirken sich im Anfangsstadium positiv auf auf die Schmerzreduktion aus.

Auswahl an Übungen bei Hüftschmerzen

Hier finden Sie auch ein Video mit einfachen Dehnungsübungen für den Hüftbeuger und für Übungen zur Verbesserung des Bewegungsumfanges.

Zusätzlich können die Schmerzen medikamentös mit nichtsteroidalen Antirheumatika behandelt werden.

Sind alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft und es kommt dennoch zu keiner Besserung der Symptome, dann sollte über eine operative Versorgung nachgedacht werden. Nach genauer klinischer Untersuchung und Beurteilung der Bildgebung wie MRT und Röntgen behandle ich das Hüft-Impingement in der Regel mittels einer minimalinvasiven Arthroskopie.
Hierbei werden die Missverhältnisse zwischen Hüftkopf und Gelenkspfanne beseitigt und Osteophyten (Knochenanbauten), welche zu den Bewegungseinschränkungen führen, abgetragen. Je nach Ausmaß der entstandenen Defekte muss auch auch die Gelenkslippe wieder in der Pfanne refixiert werden. Die Rehabilitationszeit nach diesem Eingriff lässt sich je nach Schwere der aufgetretenen Abnützungserscheinungen zwischen 3 Wochen und 3 Monaten festlegen.

In meinem Ambulatorium für Physiotherapie begleitet Sie bei Bedarf mein Team aus PhysiotherapeutInnen und HeilmasseurInnen auf Ihrem Weg zurück in ein aktives und schmerzfreies Leben.