Als Kniespezialist in Graz bin ich häufig mit der Frage nach dem Meniskus konfrontiert.
In meinem aktuellen Blogbeitrag möchte ich Sie über die häufigsten Fragen und Antworten im Zusammenhang mit Meniskusverletzungen und Meniskusrissen informieren.
Wie ist der Meniskus aufgebaut?
In unserem Kniegelenk befinden sich zwischen dem Schienbeinkopfplateau und den Gelenksflächen unseres Oberschenkelknochens der mediale (=innere) und laterale (=äußere) Meniskus.
Die beiden Menisken bestehen aus Bindegewebe und knorpelähnlichen Zellen. Von oben betrachtet liegen sie c-förmig über dem Gelenksknorpel des Schienbeinkopfes. Im Querschnitt sind sie keilförmig und werden zur Mitte hin dünner. Der mediale Meniskus ist zusätzlich am medialen Seitenband des Kniegelenks fixiert. Dadurch resultiert eine größere Beweglichkeit des lateralen (äußeren) Meniskus, welcher somit eine geringere Verletzungsanfälligkeit aufweist. Das äußere Drittel des Meniskus wird von Gefäßen versorgt, der innere dünnere Teil ist gefäßfrei und ernährt sich über Diffusion der Gelenksflüssigkeit.
Was ist die Aufgabe des Meniskus?
Eine der Hauptaufgaben der Menisken ist es, den Formunterschied des Oberschenkelknochens und des Schienbeinkopfes auszugleichen. Dadurch kommt es bei Belastungen zu einer besseren Druckverteilung innerhalb des Kniegelenks und somit zu einer Gewährleistung eines ökonomischen Bewegungsablaufes.
Weiters wirken die Menisken als eine Art Stoßdämpfer, welche Erschütterungen im Knie zu einem gewissen Grad abfedern können (z.B. beim Laufen oder Springen).
Ich habe einige einfache Übungen zusammengestellt, die Ihnen helfen können, Ihren Meniskus zu entlasten.
Wodurch kommt es zu Meniskusverletzungen?
Der mediale Meniskus ist aufgrund seiner Fixierung deutlich verletzungsanfälliger als der laterale Meniskus.
Vor allem schnelle Drehbewegungen, die mit einem gebeugten Kniegelenk unter Belastung durchgeführt werden, führen zu Meniskuseinrissen. Besonders riskante Sportarten sind dabei Ballsportarten wie Fußball oder auch Schifahren. Die Folge ist oftmals ein schmerzhaftes aktives sowie passives Streckdefizit.
Durch Beinachsenfehlstellungen kann es auch zu chronisch degenerativen Abnutzungserscheinungen der Menisken kommen. Ausgefranste Teile des Meniskus reiben an den Gelenksflächen und führen früher oder später zu Abnutzungserscheinungen des Knorpels im Kniegelenk.
Bleibt ein Meniskusriss unbehandelt, kommt es zum sogenannten „Scheibenwischereffekt“, da der Knorpel durch den Riss bei Belastung im Sinne eines Scheibenwischers abrasiert wird.
Welche Arten von Meniskuseinrissen gibt es?
Behandlung von Meniskusverletzungen – Meniskusrissen
Eine entscheidende Rolle bei der Behandlung der Meniskusverletzung spielt die Lokalisation.
Ist ein durchbluteter Teil des Meniskus betroffen, kann es zur Spontanheilung kommen. Dies ist jedoch eher selten der Fall. Deswegen ist es meist anzuraten, arthroskopisch eine Meniskusnaht durchzuführen.
Ist ein gefäßfreier Teil des Meniskus betroffen, muss je nach Verletzungsart eine arthroskopische Teilresektion vorgenommen werden.
Durch die minimalinvasive Kniearthroskopie, die ich als Orthopäde in Graz durchführe, wird die Meniskusabnormalität gelenkschonend beseitigt und der wertvolle Knorpel bleibt unversehrt.
Nach der Meniskusoperation empfehle ich, möglichst zeitnah mit der ambulanten Physiotherapie zu beginnen, um ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu erzielen und die Funktionsfähigkeit wieder herstellen zu können.
Um bereits veränderten Knorpel nach Meniskusverletzungen wieder zu regenerieren und gravierende Folgeerscheinungen zu vermeiden, führe ich bei entsprechender Indikation eine intraartikuläre Infiltrationskur mit Hyaluronsäure oder eine ACP-Therapie durch.