Nicht nur ein schöner Rücken kann entzücken – sondern auch ein gesunder!
Rückenschmerzen können mittlerweile als Volksleiden angesehen werden, doch mit entsprechenden Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie bis hin zur HF-Ablation als tagesklinischen Eingriff können auch Sie einer schmerzfreien Zukunft entgegensehen!
Spricht man im Allgemeinen vom Rücken, steht meist die Wirbelsäule im Mittelpunkt. Die Wirbelsäule ist ein wichtiger Teil des menschlichen Skeletts und dient uns als bewegliche Stütze von Kopf, Rumpf und den Extremitäten. Von der Seite betrachtet besitzt die Wirbelsäule eine doppelte S-Form. Man spricht dabei von einer Lordose in Hals- und Lendenwirbelsäule (leichtes „Hohlkreuz“), sowie von einer Kyphose im Bereich der Brustwirbelsäule (leichter „Rundrücken“) und im Kreuzbeinbereich.
Gliederung und Anatomie der Wirbelsäule
Die Wirbelsäule besteht aus 33-34 Wirbeln und gliedert sich in Halswirbelsäule (7 Wirbel), Brustwirbelsäule (12 Wirbel), Lendenwirbelsäule (5 Wirbel), Kreuzbein (5 Wirbel) und Steißbein (4-5 Wirbel). Die Wirbel des Kreuz- und Steißbeins verschmelzen miteinander und werden daher auch als falsche Wirbel bezeichnet.
Zwischen den echten Wirbeln (HWS, BWS, LWS) befindet sich jeweils eine Bandscheibe, ausgenommen zwischen erstem Halswirbel und Schädelbasis sowie zwischen erstem und zweiten Halswirbel.
Die meisten Wirbel bestehen aus einem Wirbelkörper, auf dem die Bandscheibe sitzt, und einem Wirbelbogen. Der Wirbelbogen bildet den Wirbelkanal (Foramen vertebrale), durch welchen sich das Rückenmark zieht. Zwischen den einzelnen Wirbeln befindet sich link und rechts jeweils eine Öffnung des Wirbelkanals, die Foramina intervertebralia. Durch diese Öffnungen verlassen die Spinalnerven des Rückenmarks den Wirbelkanal. Diese gewährleisten die motorische, sensible und vegetative Versorgung der Extremitäten und des Rumpfes.
Die Bandscheibe
Die Bandscheibe besteht aus einem straffen Faserring (Anulus fibrosus), der das gallertartige Zentrum (Nucleus pulposus) umgibt. Sie ist ein druckelastisches Polster, das je nach Bewegung oder Belastung zusammengedrückt oder gedehnt wird. Die Belastungswechsel sind für die Bandscheibe von äußerst großer Bedeutung, da ihre Ernährung durch das Auspressen und Ansaugen von extrazellulärer Flüssigkeit gewährleistet wird. Mit fortschreitendem Alter verliert der Anulus fibrosus seine Spannung und ist somit anfälliger für Verletzungen wie z.B. Protrusionen oder Einrisse, welche zum Bandscheibenvorfall – dem Prolaps führen können. Aber auch Überbelastungen, Fehlhaltungen und unökonomische Bewegungen können zu Veränderungen der Bandscheibe führen.
Die Hauptaufgabe der Bandscheibe ist somit die Dämpfung von einwirkenden Kräften und das Gewährleisten eines reibungslosen Bewegungsablaufes.
Es ist wichtig zu wissen, dass eine Veränderung der Bandscheibe nicht zwangsläufig mit Schmerzen einhergeht. Schmerzen sind jedoch ein Warnzeichen und Sie sollten diese keinesfalls außer Acht lassen! Erfahrungsgemäß schreiten die Abnutzungserscheinungen voran und sind erstmal die kleinen Wirbelsäulengelenke, welche unsere Wirbel miteinander verbinden, von Arthrose betroffen (Facetten- und Uncovertebralgelenke), ist dies nicht mehr reversibel und kann zu chronischen Beschwerden führen.
Häufige Pathologien der Wirbelsäule bei Rückenschmerzen
Protrusion
Die Bandscheibenprotrusion ist die Vorwölbung des Nukleus pulposus ohne dass der Anulus fibrosus verletzt oder gerissen wurden.
Prolaps
Als Bandscheibenprolaps oder Bandscheibenvorfall wird ein Einriss des Anulus fibrosus und Austritt des gallertigen Inhalts der Bandscheibe bezeichnet. Verliert das ausgetretenen Bandscheibenmaterial die Verbindung zur Bandscheibe selbst, spricht man von einem Sequester.
Foramenstenose
Der Begriff der Foramenstenose bedeutet eine Einengung des Austrittslochs (Foramina intervertebralia) der Spinalnerven. Diese Abweichung kann durch verschiedene Faktoren entstehen: knöcherne Einengung, Veränderungen der Bandscheibe, etc.
Spinalkanalstenose
Die Spinalkanalstenose beschreibt eine Einengung des Spinalkanals und Bedrängung des Rückenmarks. Sie entsteht durch arthrotische und degenerative Veränderungen von Bandscheiben und Zwischenwirbelgelenken der Wirbelsäule. In weiterer Folge kommt es zur Claudicatio spinalis, dabei ist nur mehr eine bestimmte Gehstrecke schmerzfrei möglich, dann muss eine Pause eingelegt werden (Schaufenstergang der Wirbelsäule).
Spondylolisthese
Die Spondylolisthese nennt man auch den sogenannten „Gleitwirbel“, sie entsteht durch eine Hypermobilität des betroffenen Wirbelsegments. Die Symptome beginnen in der Regel sehr unspezifisch und diffus und können zu einer symptomatischen Spinalkanalstenose führen. Gleitwirbel sind entweder angeboren oder im Lauf des Lebens erworben, dann spricht man von einer „Gefügelockerung“.
Bei allen Pathologien kann es zu Ausstrahlungen der Schmerzen in die Extremitäten kommen. Man spricht dabei je nach Ursache und Symptomatik von radikaleren oder pseudoradikulären Symptomen. Je früher eine Pathologie erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, Rückenschmerzen zu verhindern. Für ein Screening Ihrer Wirbelsäule stehe ich Ihnen als Orthopäde in meiner Ordination in Graz gerne zur Verfügung.
Physiotherapie bei Rückenschmerzen
Vorbeugende Maßnahmen gegen Rückenschmerzen für einen gesunden Rücken
Um seinen Rücken gesund und fit zu halten, ist vor allem viel Bewegung notwendig. Jedoch nicht jede Art von Bewegung ist sehr rückenfreundlich, vor allem Sportarten mit abrupten Richtungswechseln und Sprüngen zählen nicht dazu.
Vermeiden Sie auch übermäßiges Sitzen und achten Sie auf die richtige Technik beim Aufheben von schweren Gegenständen. Radfahren, Nordic Walking sowie kontrolliertes Krafttraining wirken sich positiv auf Ihre Rückengesundheit aus. Eine kräftige Muskulatur des Stützapparates ist eine wichtige Voraussetzung um Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Verspannungen zu vermeiden.
Vor allem das Heben schwerer Lasten führt oft zu plötzlichen Rückenschmerzen – achten Sie hier besonders auf die richtige Durchführung – wir zeigen sie Ihnen hier in unserem Video!
In meinem Ambulatorium für Physiotherapie in Graz zeigen Ihnen meine bestens geschulten PhysiotherapeutInnen gerne Übungen, welche die Gesundheit Ihrer Wirbelsäule fördern. Vor allem analysieren und ökonomisieren wir im Lauf einer Physiotherapie bei Rückenschmerzen auch alltägliche Bewegungen, um beispielsweise ein schmerzfreies und rückenschonendes Heben von schweren Dingen zu ermöglichen.
Sollten doch einmal Funktionsstörungen der Wirbelsäule wie beispielsweise ein „Hexenschuss“, Blockaden der Wirbelgelenke, Verspannungen und plötzliche Rückenschmerzen auftreten, ist die Manualmedizin oder Chirotherapie ein gängiges Instrument, um diese zu behandeln. Bereits seit Jahren behandle ich meine PatientInnen erfolgreich mittels Chirotherapie in meiner Ordination in Graz. Dabei achte ich besonders auf eine schonende Behandlungsart und wende die neuesten Techniken an.
Zur Behandlung und Vorbeugung von Rückenschmerzen empfehle ich in vielen Fällen auch die Durchführung einer Physiotherapie, in der wir je nach Bedarf die Therapien kombinieren, die für Sie am effektivsten sind. Dabei bilden die Einzelheilgymnastik oder Physiotherapie, die Heilmassage und die Strom-/Ultraschall- oder Thermotherapie die drei Basisstrukturen, die wir individuell nach Ihren Bedürfnissen und Beschwerden zusammensetzen. In meinem Ambulatorium im Zentrum von Graz bieten wir Ihnen ein Gesamtkonzept, das Sie auf Ihrem Weg zur Schmerzfreiheit begleitet.
Behandlung von Rückenschmerzen mittels HF-Ablation
Bei chronischen und immer wiederkehrenden Schmerzen bietet sich bei entsprechender Diagnose eine Hochfrequenz-Denervierung der Facettengelenke (kurz: HF-Ablation) an.
Die HF-Ablation ist eine minimainvasive Methode bei der die schmerzleitenden Nerven der Facettengelenke mit hochfrequenter Energie verödet beziehungsweise unterbrochen werden. Es handelt sich um eine sichere und tagesklisch durchführbare Leistung, die ohne Narkose durchgeführt wird. Dabei wird unter ständiger Röntgenkontrolle eine Nadel an den dünnen Schmerznerv herangeführt und durch sensorische und motorische Stimulation sichergestellt, dass sich die Nadel an der richtigen Stelle befindet. Danach wird der schmerzleitende Nerv in mehreren Ebenen der Wirbelsäule denerviert und somit eine deutliche Schmerzlinderung bis zur Schmerzfreiheit herbeigeführt. Die kleinen Nerven können sich jedoch nach einiger Zeit wieder regenerieren und die ursprünglichen Schmerzen wieder aufflammen lassen. Deswegen ist es von enormer Bedeutung, nach dem Eingriff eine Physiotherapie in Anspruch zu nehmen um die betroffenen Facettengelenke adäquat nachzubehandeln und somit eine längerfristige Beschwerdefreiheit zu erlangen.
Auch in diesem Fall steht Ihnen mein kompetentes und bestens geschultes Team in meinem Ambulatorium in der Hans-Sachs-Gasse in Graz zur Verfügung um alte Bewegungsmuster umzulernen und in einen neuen aktiven Alltag zu starten.
Widmen auch Sie sich bei Rückenschmerzen Ihrer Rückengesundheit – Ihre Wirbelsäule wird es Ihnen danken!